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(Moderator: Njoltis)
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   Autor  Thema: FanFics  (Gelesen 3061 mal)
Njoltis
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Mein Wahnsinn hält mich bei Verstand.

   
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Re: FanFics
« Antworten #30 am: 12.05.03 um 20:44:33 »
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Mein Büro selbst war sehr aufgeräumt. Ohne Ordnung wäre mein Job auch unmenschlich schwer gewesen. Aber so hatte ich ihn so gut wie immer fest im Griff. Nur manche, wichtige Buchungen hielten mich dennoch auf Trab. Nicht immer muss man wissen, woher so manches Geld kam. Mehr wurde mir auch nie gesagt. Man wird hier das Getriebe wohl schon genug geschmiert haben. Ist ja auch egal. Dies gehört schließlich auch nicht zu dieser Geschichte.
Ich war also gerade dabei meine Keycard durch den Prüfer an der Tür zu ziehen, als Sie in mein Leben trat. Gut, sie war nicht unbedingt eine Schönheit, aber sie hatte dennoch das gewisse Etwas. Eine Art innere Schönheit. Sie trug eine hellbraune Lederhose und einen weißen Rollkragenpullover. Ihr schulterlanges, schwarzes Haar lag glatt an den Kopf an. Eine Hornbrille zierte die Stupsnase.
Gehetzt ging diese Frau durch das Gangstück zu meiner linken direkt auf mich zu. Ich dachte schon, dass sie mich wohl nicht bemerken würde, doch plötzlich stand sie fast schon erschrocken vor mir. Sie strahlte eine innere Unruhe aus, so als ob sie handeln müsse, aber nicht wusste wie. Sie starrte mich weiterhin an, als sie plötzlich zu lächeln begann und die letzen Schritte auf mich zukam. Diese Bewegungen... So geschmeidig und elegant... Ich war immer noch in meinen Gedanken versunken, was ich am liebsten mit ihr angestellt hätte, als sie mir mit ihrer hocherotischen Stimme ins Ohr hauchte: „So sieht man sich wieder. Hast dich ja gut versteckt. Ich würde dir raten dich nicht ruckartig zu bewegen. Tu einfach, was ich sage und ich jage dir dafür keine Kugel durch den Kopf. Und nun machen wir uns auf den Weg nach draußen. Falls uns jemand frägt, wo wir denn hingehen, sagst du, dass deine arme Mutter in einem öffentlichen Krankenhaus im Sterben liegt. Ich als dein derzeitiger Betthase werde dich begleiten. Hast du das verstanden?“ Dabei drückte Sie mir etwas metallisch hartes an meinen Brustkorb. Mit einem kurzen Blick konnte ich noch feststellen, dass dies tatsächlich eine Knarre war. Keine Ahnung, wo sie diese nun hergezaubert hatte, aber das war im Endeffekt ja auch egal.
Meine Kehle war wie zugeschnürt, aber dennoch, wohl aus meinem Überlebensinstinkt heraus, nickte ich. „Gut, dann setz dich in Bewegung. Und versuch nicht mich zu verarschen. Glaub mir, ich bin um einiges schneller geworden.“ Scheiße, ich hatte gar nicht vor mich in irgend einer Art falsch zu verhalten. Ich hänge schließlich an meinem Leben. Also versuchte ich mich, so gut wie es mir möglich war, in Bewegung zu setzen. Meine Beine waren wie Wackelpudding. Doch irgendwie schaffte ich es dennoch. Nach ein paar Schritten klappte es sogar wieder einigermaßen. Ich hatte auch keine Zeit mehr mich mit meinen Beinen zu beschäftigen. Meine Gedanken rasten wirr durch ein eigens geschaffenes geistiges Nirvana. Sie kennt mich, doch woher? Wer ist sie? Was will sie von mir? All meine Gedanken waren noch von geistigen Flüchen unterlegt, die ich hier lieber nicht aufzähle. Jugendschutz und so...
Aber das änderte nun auch nichts an meiner Situation. Gut, ich habe es kapiert, ich bin hier der Angeschissene. Doch eines irritierte mich. Wieso war denn niemand da, der versuchte uns aufzuhalten? Alles lief wie am Schnürchen. Wohl perfekt geplant und noch im Voraus die richtigen Wachen bestochen? Naja und so war nun auch mein letzter Strohhalm, an den ich mich klammern wollte dahin, als wir das Gebäude verließen und direkt auf einen schwarzen Kombi zusteuerten. Sofort als wir unter dem schützenden Dach herausgetreten waren peitschte mir eine Mischung aus Schnee und Regen ins Gesicht. Heute ging wohl auch alles schief. Nicht einmal diese verdammten Wettertürme, die in komplett Astra 19 für das bestehende Wetter zuständig waren, funktionierten heute. Anstatt dass sie wie vorausgesagt für klaren Sonnenschein, vermischt mit einer milden Brise, sorgten, schufen sie diesen Dreck.
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Njoltis
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Re: FanFics
« Antworten #31 am: 12.05.03 um 20:45:21 »
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Aber was solls? Kurz darauf wurde ich eh in den Kombi gestoßen. Noch ein kleiner Nadelstich in den Hals und schon war die Welt um mich herum nur noch ein schwarzes, tiefes Loch, in das ich endlos hineinzufallen drohte.
 
„Er wacht auf“, war das erste, was ich nach einem kurzen dämmrigen Übergang in das Reich des Lichts hörte. Die Kopfschmerzen hatten erneut eingesetzt und waren durch die Lampe, die auf mein Gesicht gerichtet war nicht gerade besser geworden. Ich saß gefesselt auf einer Art elektrischen Stuhl. Von meiner restlichen Umgebung konnte ich außer der Lampe nur noch erkennen, dass ich allem Anschein nach in einem Lagerhaus war und drei schattenhafte Gestalten vor mir standen. Einer von Ihnen war wohl ein Zwerg, denn er war kleiner als die anderen. Er war auch derjenige, der nun zu mir sprach: „Ich sag dir das jetzt nur einmal. Wir werden dir nun dein richtiges Leben zurückgeben. Es könnte etwas schmerzhaft werden, aber es wird schnell vorbei sein. Vertrau mir einfach.“ Wohl noch etwas übermütig von der Droge, die mir gespritzt worden war, bäumte ich mich auf und schrie: „Was für ein verdammtes richtiges Leben? Von was faselst du da? Mein Name ist Brad Austin und ich bin bei Tedron für die verdammte Buchhaltung zuständig. Also lasst mich frei und gebt mir dieses beschissene Leben zurück!“ „Jetzt beruhige dich.“, sprach eine sanfte, mir wohl bekannte Stimme. „Du bist nicht Brad Austin. Sie haben dir das nur erzählt. In Wahrheit ist dein Name Bob Lee. Als sie dich damals gefangen nahmen hattest du den Auftrag wichtige Dokumente aus deiner Firma zu klauen. Sie erkannten, dass sie dich nicht einfach ausschalten konnten, ohne an die Hintermänner zu gelangen. So haben sie dich einer Gehirnwäsche unterzogen und dich so lange bei ihnen als Schläfer eingesetzt.“ „Nein, das stimmt nicht! Ich bin in der Firma aufgewachsen. Man hatte meinen Intellekt erkannt und mich deswegen so gefördert. Ich habe mir das alles selbst aufgebaut!“ Obwohl ich vollkommen aufbrausend gewesen bin, blieb sie ganz ruhig: „Glaub mir doch. Alles Erinnerungen, die sie dir eingepflanzt haben. Nichts davon ist real. Oder kannst du mir sagen, wie deine Eltern heißen?“
Ich wollte ihr die Antwort wie aus der Pistole geschossen entgegenschleudern, doch selbst als ich tief in meinem Geist nachforschte wollte es mir nicht einfallen. „Na siehst du. Und nun sei brav. In ein paar Minuten wirst du dich wieder an alles erinnern können.“ Nachdem die Frau diese Worte gesprochen hatte machte sich der Zwerg an der Maschine zu schaffen. Ich hatte zwar immer noch einen ungeheuren Unwillen, dass sie dies durchführen wollten, aber ich wehrte mich nicht mehr. Für mich war eher eine Welt zusammengebrochen. Oder was denkst du, was passieren würde, wenn jemand dir beweist, dass alles, was du glaubst bisher erlebt zu haben, nicht existent ist? Ich jedenfalls war durch den Beweis sogar einigermaßen geschockt. Ich bekam nicht einmal mit, wie die Maschine in Gang gesetzt wurde. Das ganze habe ich dann wohl erst bemerkt, als es zu spät war. Ich spürte förmlich, wie sie in meinen Geist eindrangen und manche Bereiche umschrieben. Erinnerungen verblassten, dafür traten an Ihre Stelle eine Vielzahl an aufregenden Neuen.
Ich konnte mich erinnern diesen Auftrag durchgeführt zu haben. Beweise für Schmiergelder, die Tedron eingesackt hatte um der Armee von Astra 7 fehlerhafte Waffen zu liefern. Als nächstes sah ich, wie ich geschnappt wurde. Danach schrie ein wirklich fetter Kerl auf mich ein. Irgendein höheres Tier. Schien zur Armee zu gehören. Als nächstes erneut eine solche Maschine, wie ich sie gerade benutzen durfte, und dann nichts neues mehr. Die Entführung aus den Firmenhallen von Tedron und meine Reise hierher. Als die Prozedur abgeschlossen war wurde ich abgeschnallt. Ich stieg zwar noch etwas wackelig auf den Beinen, jedoch als neuer Mensch, von diesem Gerät. Ich erinnere mich. Ich war immer schon Bob Lee. Irgendwie war ich sogar davon überzeugt, dass ich selbst in meinem Unterbewusstsein immer Bob Lee gewesen war. Ich war zurückgekehrt.
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Njoltis
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Re: FanFics
« Antworten #32 am: 12.05.03 um 20:45:53 »
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In den nächsten Tagen passierte nichts aufregendes. Ich konnte mich erinnern, dass die drei mein Team waren, mit denen ich so manch lukrativen Auftrag durchgeführt hatte. Morris der Zwerg war ein wahres technisches Genie. Er hatte zum Beispiel auch die Maschine gebaut, mit der sie mir mein Wissen zurückgegeben hatten. Nachdem ich erfahren hatte, dass das meiste Zeug in dem Gerät nicht original Bauteile, sondern irgendwelche Ersatzdinger waren, war ich schon etwas sauer auf ihn. Wie konnte er mich denn so als Versuchskanninchen missbrauchen?
Der zuvor noch recht verschwiegene Elf hieß Boris. Er sagte auch sonst recht wenig, was ihn auch irgendwie sympathisch machte. Er war unser Sportsmann. Die Mauern, die er nicht überwinden konnte, mussten erst gebaut werden.
Und dann war da noch Sarah. Sie war die „Diebin“ und sie beherrschte ihren Beruf perfekt. Kein Schloss, dass sie nicht knackte, keine Taschen, die sie ohne das Wissen des Besitzers umstülpte. Was sie noch interessanter machte war, dass sie mit mir das Bett teilte. So habe ich auch noch ein paar interessante Nächte erlebt, wenn du verstehst, was ich meine...
An den Tagen erzählte mir die Gruppe, was passiert war, als sie mich verloren hatten. Sie erzählten von der Suche und dem anschließenden Befreiungsplan. Nichts aufregendes für meinen neuen Geschmack. Und so vergingen drei Tage. Ich hatte mich wieder so richtig eingelebt, als ich in der dritten Nach unsanft von Morris geweckt wurde.
Ich bemerkte sofort, dass ich in meinem Bett relativ viel Platz hatte. Sarah war nicht da. Als sich meine Augen an das Licht, das der Zwerg eingeschalten hatte, gewöhnt hatte, sah ich auch den besorgten Ausdruck in seinem Gesicht. „Was ist passiert Morris?“ Ich sah, wie er versuchte wie die Katze um den heißen Brei zu schleichen. „Sag es mir Morris, was ist passiert!“, schrie ich ihn förmlich an. „Sie haben sie Bob. Sie haben Sarah verdammt noch mal entführt.“ „Wer?“ „Die Bloodhounds.“ Ah, ich erinnerte mich. Die Bloodhounds waren eine kleine Schlägergruppe, die sich im Untergrund verschanzt hatten. Wir sind ihnen öfter auf den Nerven rumgetrampelt... Hmmm... War das die Bestrafung dafür? Ich wusste, dass sie vollkommen schlecht organisiert waren und es ein leichtes ist mit ihnen fertig zu werden. Aus diesem Grund ergriff ich die Tat.
Ich sprang aus dem Bett und sammelte meine Ausrüstung zusammen. Als ich mich anzog fragte ich Morris noch: „Wo haben sie sie denn genau hingebracht? Weißt du das?“ Er murmelte: „Ich denke schon... Aber was hast du vor?“ „Ich werde da rein gehen. Allein. Ihr bleibt hier als meine Rückendeckung. Wir bleiben über Funk in Kontakt. Sollte ich dann Hilfe benötigen, so melde ich mich bei euch.“ „Aber...“ „Nichts aber. Tu was ich dir gesagt habe.“ Bei den letzten Worten zog ich die Schiene an meiner Magnum durch, um eine Patrone in den Lauf zu bekommen. Dann setzte ich mich in Bewegung und jagte den Zwerg vor mir her.
Er führte mich durch die Kanalisation weiter hinab in tiefer gelegene Gänge. Immer tiefer und tiefer, bis wir an einer Art Halle ankamen, an deren Ende längs ein Gang nach links und rechts führte. Wir stiegen auch noch die letzte Leiter hinab und wandten uns an das linke Gangstück. Es war noch perfekt in Schuss. Die drin angebrachten Neonröhren gaben sogar noch soviel Licht ab, dass man alles gut erkennen konnte. Der Gang war von bläulicher Farbe und schien sich in die Endlosigkeit zu ziehen. Ansonsten war er vollkommen schmucklos. Der Zwerg wandte sich an mich: „Hier ist es. Am Ende des Ganges müsste das Lager der Bloodhounds sein. Sei vorsichtig.“ „Schon okay, ich kann auf mich aufpassen.“ Mit diesen Worten wandte ich mich um und ging mit gezogener Waffe in den Gang hinein. Als ich noch einen kurzen Blick über die Schulter riskierte, sah ich, wie eilig Morris es hatte von hier wegzukommen. Dieser Angsthase. Wenn er seine Technik hatte und diese an anderen ausprobieren konnte, dann war er mutig. Aber ansonsten vollkommen feige.
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Re: FanFics
« Antworten #33 am: 12.05.03 um 20:46:33 »
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Ich lief den Gang entlang. Außer meinen Schritten war hier nichts zu hören. Ich dämpfte sie noch, denn ich wollte ja nicht zu früh auffallen. Nach fünf Minuten Marsch hatte sich immer noch nichts an diesem Gang geändert. Er führte weiter ins Unendliche und auch ein Blick zurück sah nicht besser aus. Nach weiteren fünf Minuten hörte ich etwas. Ein leises, langgezogenes Stöhnen. Mir stellten sich alle Haare am Nacken auf. Was war das? Ich hielt nun die Waffe fest in beiden Händen. Ein erneutes Stöhnen fuhr mir durch Mark und Bein. Lag da jemand im sterben? Das Geräusch schien von der Wand rechts von mir zu kommen. Langsam und vorsichtig presste ich mein Ohr auf diese Stelle. Ich fühlte die vollkommen glatte Oberfläche. Ich war dennoch geschockt. Die Wand fühlte sich Körperwarm an! Und ich konnte noch etwas fühlen. Das Mauerwerk schien zu leiden. Ich zog sofort mein Ohr zurück. Was verdammt noch mal ging hier vor sich?
Ich hetzte weiter. Das unheimliche Stöhnen wurde immer lauter. Kurz bevor es vollkommen unerträglich war brach es ab. Ich blieb stehen. Der Gang sah aus wie eh und je. Neugierig ging ich erneut auf die Wand zu. War das zuvor eine Illusion gewesen? Ich legte meine Hand auf den Stein und war fast enttäuscht, als sich dieser vollkommen kalt anfühlte. Dann hörte ich ein hohes, schrilles Kichern und von der Wand spürte ich, dass sich etwas über mich lustig machte! Wie aus einem Instinkt heraus ging ich einen Schritt zurück und gab einen Schuss auf die Mauer ab. Sofort verstummte das lachen. Erneut tastete ich mich zu der Wand und bemerkte, dass es nun Schmerzen hatte.
Befriedigt über diese Tatsache lief ich den Gang weiter entlang. Nach zehn Minuten kam ich an eine Kreuzung. Verdammt noch mal. Dieser dumme Zwerg hatte ich in den falschen Gang geschickt. Oder hatte er nur vergessen die Kreuzung zu erwähnen. Die vier Gänge, die sich von hier aus entfalteten, sahen alle genau gleich aus. Bläulich und unendlich. Wo zum Teufel war ich denn hier hingeraten? Ich entschied mich dafür geradeaus weiterzulaufen. Ich dachte, dass ich so in das Lager käme.  
Nach ein paar Schritten blickte ich nochmals zurück und sah, dass die Kreuzung verschwunden war. An ihre Stelle war eine Wand getreten, die mir den Weg zurück versperrte. Plötzlich hörte ich erneut das Lachen, diesmal lauter und deutlicher, so als ob es in meinem Kopf wäre. Ich rannte vollkommen blind los. Ich bemerkte gar nicht, dass sich um meine Füße ein Nebel bildete. Erst als dieser etwa Hüfthöhe erreicht hatte nahm ich ihn war. Wo kam denn der nun her? Ich rannte weiter, Rauchschwaden aufwirbelnd. Der Nebel wuchs stet an, bis er auch mein Gesichtsfeld eingenommen hatte und ich mich nur noch tastend fortbewegen konnte. Wieder strahlte die Wand dieses Gefühl der Überlegenheit aus. Ich war schon fast den Tränen nah, als ich plötzlich keine Wand mehr neben mir spürte. Wo war ich hier nur hineingeraten?
Taumelnd ging ich ein paar Schritte weiter. Meine Hände hatte ich nach vorn gestreckt um kommende Hindernisse früh genug zu ertasten. Das war jedoch nicht nötig. Ich stolperte aus dem Nebel hinaus. Dieser erstreckte sich wie eine Wand hinter mir in nicht enden wollender Länge. Ich sah noch immer irritiert darauf, als mir plötzlich ein knarzendes Geräusch an die Ohren kam. Ich drehte mich um und sah in graues Licht gehüllt eine verblühte Wiese. Der Boden hebte sich etwa 100 m von mir entfernt zu einem Hügel an. Auf ihm stand ein alter, dunkler Baum ohne Blätter. An einen seiner Äste war eine Schaukel angebracht. Sie trug ein bleiches Mädchen in einem weißen Kleid, das seinen Kopf traurig nach unten gesenkt hatte. Ich ging langsam auf sie zu. Als ich näher getreten war hob sie ihren Kopf. Ich konnte erkennen, dass sie ein eingefallenes Gesicht und sehr dunkle Ränder unter den von Tränen verquollenen Augen hatte. Ihr Haar war grau. Sie sah mich kurz an, dann wandte sie ihren Blick von mir ab und starrte wieder weinend auf den Boden. Ich trat die letzten Schritte auf sie zu, ging vor ihr in die Hocke und fragte: „Was hast du denn?“ Sie schwieg. Ich wartete eine Zeitlang, als ich erneut zu ihr sprach: „Nun sag schon, was du hast.“ Sie murmelte ein leises, verheultes: „Du bist schuld.“ Ihre Stimme hörte sich an, als ob tausend Käferfüße sie im inneren ihres Körpers unterstützten. „Du, allein du bist schuld.“ Erneut lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. „An was trage ich schuld?“ „Du hast mir meine Kindheit geraubt. Meine Kindheit...“ Sie schwang weiter im nun lauen, aufkommenden Wind. „Wieso habe ich dir deine Kindheit geraubt? Ich verstehe nicht.“ Sie sprang von der Schaukel und rief: „Lass mich einfach in Ruhe!“, danach rannte sie los, hinaus in die Düsternis.
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Njoltis
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Re: FanFics
« Antworten #34 am: 12.05.03 um 20:47:39 »
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Ich weiß immer noch nicht warum, aber ich bin ihr hinterher gehetzt. Wir rannten über die trostlose Wiese. Mir kam es fast so vor, als liefen wir Stunden, die sich zu Tagen hinzogen, aus denen Monaten wurden. Ich wurde zwar nicht müde, spürte jedoch deutlich, wie ich zu altern schien. Dann konnte ich in der ferne ein Rauschen, das von Wellen zu kommen schien, hören. Und tatsächlich fiel der Untergrund in der Ferne in einer Art Klippe hinab, wo sich wohl auch das Meer zu befinden schien. Sie rannte immer noch in ungebremster Geschwindigkeit auf diese Klippen zu. Ich glaubte zu wissen, was das bedeutete. Sie wollte sich selbst umbringen. Das konnte ich nicht zulassen. Ich beschleunigte meine Schritte und holte sie fast ein, doch zu spät. Sie ließ sich bereits über den Rand fallen. In einem letzten Versuch hechtete ich ihr hinterher. Vielleicht könnte ich sie so noch erreichen. Doch mir war das nicht vergönnt. Ich kam zu liegen. Meine Hände hingen etwas über den Klippen. Ich wollte schon anfangen zu fluchen, als mir ganz anders wurde. Mir war plötzlich, als ob die ganze Welt zu kippen begann. Ich spürte plötzlich, wie eine Schwerkraft an meinem Körper zu ziehen drohte und so hielt ich mich an der Klippe fest. Ein Blick nach unten erleichterte mich nicht unbedingt. Es war dort unten nur eine dichte Schwärze zu erkennen. Die Geräusche vom Wellengang kamen auch aus dieser Richtung. So hing ich also an dieser Klippe, ohne genau zu wissen, wie das passieren konnte. Ich sah wieder nach oben und direkt in ihr Gesicht. Das Mädchen von zuvor hatte sich über die Klippe gebeugt und nun war eine Art Lächeln auf ihrem Gesicht.  
„W... Was bist du?“, war das einzige was ich von mir geben konnte, dann erneut diese schabende Stimme: „Brad, das weißt du doch genau. Erinnerst du dich nicht mehr an mich? Weißt du nicht mehr, als du und deine Freunde im jugendlichen Alter von 17 Jahren mich im Vollsuff vergewaltigt haben. Dich hatte ich zu diesen Zeitpunkt geliebt. Doch mit meiner Jungfräulichkeit verging auch meine Liebe zu dir. Ich hatte geschrien, hatte gebeten euch aufzuhören. Aber das hat euch wohl nur noch geiler gemacht. Hat euch mehr angespornt. Später hat es dich wohl nie interessiert, was aus mir geworden ist. Soll ich es dir sagen? Ich hatte zu diesem Zeitpunkt seelische Schmerzen. Sehr schlimme Schmerzen. Meinen einzigen Ausweg sah ich diese zu beenden.“ Mit diesen Worten hielt sie mir ihre beiden entblößten Unterarme vor die Nase. Die Arme waren, wie der Rest des Körpers, vollkommen bleich. Zwei tiefe, verkrustete Schnitte waren längs zu den Schlagadern zu sehen. „Ich dachte zumindest es würde enden. Aber soll ich dir ein Geheimnis verraten... Es wird danach nur schlimmer. Du weißt gar nicht, wie viel Zeit man hier zum nachdenken hat. Wie viel Rache man sich schwören kann. Und nun habe ich die Möglichkeit.“ „A... A... Aber ich bin doch nicht Brad Austin. Mein Name ist Bob Lee. Ich kann mich nicht erinnern dir etwas angetan zu haben, so glaub mir doch.“ „War ich dir etwa nicht gut genug? Musstest du mich sofort wieder vergessen? Wir werden ja sehen, wie lange du mich nun in Erinnerung behalten wirst.“  
Ihre Rechte Hand bewegte sich zu meiner linken. Langsam aber zielsicher umfasste sie meinen kleinen Finger. „Das habe ich mal in einem Zeichentrickfilm gesehen... Es tut überhaupt nicht weh haben sie gesagt. Mal sehen, ob sie recht hatten.“ Sie stupste den Finger von seinem sichern Halt. Ich versuchte sofort ihn wieder richtig festzusetzen, sie war jedoch schneller und hatte nun auch schon Ring- und Mittelfinger gelöst. Ich drohte abzurutschen, doch noch konnte ich mich halten. Sie schob die letzten beiden Haltepunkte noch über die Klippe. Ein Ruck ging durch meinen rechtern Arm, als ich den Halt des linken komplett verlor. Schnell versuchte ich nachzugreifen, aber mit einer schnellen Bewegung hatte sie meine rechte Hand ebenso über die Klippe gestoßen. Ich spürte wie ich zu fallen begann. In eine dunkle Leere. Ich fühlte mich erneut so, als ob man mir diese Drogen verabreicht hätte. Vollkommen schwerelos und doch fallend.
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Re: FanFics
« Antworten #35 am: 12.05.03 um 20:48:12 »
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Alles schien sich wie eine Ewigkeit hinzuziehen, als ich auf festem Boden aufschlug. Durch den Aufprall wurde meine komplette Luft aus den Lungen gedrückt. So lag ich nun benommen da und wollte nie wieder aufstehen. Ich war dafür einfach zu fertig. War das der Tod? Das Gefühl, dass man einfach liegen bleiben will, komme was wolle? Dann hörte ich durch den Schleier der Ohnmacht erneut dieses schreckliche Gekichere. Jemand oder Etwas machte sich über mich lustig. Angetrieben von dem Gedanken, dass ich hier nicht die Witzfigur der Nation sein wollte erhob ich mich. Ich war überrascht, als ich feststellte, dass ich körperlich doch eigentlich ganz fit war. Keine Schramme, nichts zierte meinen Körper. Was war passiert? Und dann immer noch das Kichern. Ich war kurz davor durchzudrehen. Ich stand erneut in einem mir wohlbekannten, endlosen Gang.  
„Was ist das hier für ein verdammtes Spiel? Zeig dich du Arschloch, lass es uns wie Männer austragen. Hier! Sofort!“ Meine Stimme verhallte wie in einem Echo, doch nichts rührte sich. „Du feige Sau, hast wohl Angst gegen mich wie ein Mann anzutreten. Du verdammte Memme!“ Erneut wollte ich eine kurze Pause einlegen, doch dann hörte ich etwas. Ich konnte das Geräusch nicht einordnen. Es hörte sich irgendwie an, als würde man in flüssige Eiscreme treten. Und dann setzte das Kichern erneut ein. Es wandelte sich nun jedoch weiter in ein tiefes grollen. Nun konnte ich endlich erkennen, was hier auf mich zukam. Es sah aus wie eine riesige schwarze Wolke, die jedoch gleichzeitig flüssig zu sein schien. Aus Panik drehte ich mich um und wollte schon losstürmen, als ich dieselbe Szenerie auf der anderen Seite des Ganges sehen musste. Verdammt, ich und meine große Klappe.  
Fieberhaft überlegte ich mir, wie ich aus diesem Schlamassel wieder rauskommen würde. Dass sich nun am Rande der Wolken Hände bildeten, die in meine Richtung griffen, um danach wieder wie eine kleine Welle im Dunst zu verschwinden, beruhigte mich in keinster Weise. Was sollte ich nur tun? Mein Blick schweifte weiter, bis er an einem Lüftungsschacht hängen blieb. Er stand offen und das Verschlussgitter, das nach unten hing, sollte mit einem Sprung gut erreichbar sein. Und so sprang ich mit ausgestreckten Armen nach oben und bekam das Gitter zu fassen, glitt jedoch wieder daran ab. Scheiße. Der Nebel kam indes immer näher auf mich zu. Noch eine halbe Minute und er würde mich erreicht haben. Von diesem neuen Ansporn gepackt sprang ich erneut in die Luft und bekam einen guten Halt. Nun begann ich mich nach oben zu hangeln. Stück für Stück, Lücke für Lücke. Das ging verdammt noch mal zu langsam. Nun hatte mich die Düsternis fast erreicht. Mit letzter Kraft zog ich mich in den Lüftungsschacht und ich konnte erkennen, wie die Welle über die Stelle zusammenbrach, an der ich vor nicht allzu langer Zeit noch gestanden hatte. Ich atmete auf und begann nach einer kurzen Besinnungszeit so schnell wie möglich durch den engen Schacht zu kriechen.  
Erneut kam es mir vor, als wären es Stunden gewesen, als ich endlich ein Lüftungsgitter erreicht hatte, das nicht nach unten zu öffnen gewesen war, sondern sich direkt vor mir aufbaute. Ich war nun auch schon in höhere Ebenen gelangt, weswegen ich dachte, dass ich mich gefahrlos nach Draußen begeben könne. So drückte ich das Gitter auf und fand mich in einer Lagerhalle wieder. Ausgelaugt und vollkommen erschöpft stolperte ich noch ein paar Schritte und brach dann ohnmächtig zusammen.
 
Diesmal fiel ich in kein schwarzes Loch. Nein vielmehr träumte ich davon in endlosen Gängen vor einer Dunkelheit zu fliehen. Immer wieder konnte ich die Worte „Nun gehörst du mir“ hören. Auch im Traum kam ich an eine Kreuzung und egal, welchen Weg ich wählte, ich fand mich bei dem Baum und der Klippe ein. Danach begann die Hatz von neuem. Einfach schrecklich. Doch dann erneut die schabende Stimme: „Wach auf du Trottel... Oder sie bekommen uns beide! Wach auf!“
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Re: FanFics
« Antworten #36 am: 12.05.03 um 20:48:57 »
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Ich erwachte langsam, war aber noch nicht dazu imstande die Augen zu öffnen. Das hat mir wahrscheinlich dann auch das Leben gerettet. Ich hörte jemanden telefonieren. Es war Sarah. Sie schien mit jemanden zu diskutieren und legte ab und an immer wieder eine größere Pause ein, wohl um den Gesprächspartner zu Wort kommen zu lassen: „Ja, er ist zurück. Er ist direkt durch einen Lüftungsschacht wieder in die Lagerhalle gestolpert. Das nenne ich Ironie des Schicksals. Aber wunderlich ist es schon, wenn man Bedenkt, dass aus den Underworlds niemand so schnell wieder nach oben gelangt. Ob er einen geistigen Schaden davon behalten hat, weiß ich nicht, aber von Alpträumen wird er jedenfalls geplagt. Nein, wir haben immer noch nicht herausgefunden, weswegen der Sender versagt hat. Apropos Sender, was sollen wir mit ihm machen, sobald wir ihm den Chip wieder abgenommen haben? Entsorgen? Ist in Ordnung. So gut wie erledigt. Ich warte nur, bis meine Kollegen wieder hier sind. Sie besorgen noch das nötige Werkzeug. Nein, das wird kein Problem werden.“  
Sie sprach noch weiter, doch diese Fetzen hatten mir schon genügt um mit Gewissheit sagen zu können, dass ich nun lieber nicht in meiner Haut stecken wollte. Langsam öffnete ich meine Augen und erkannte, dass sie mit dem Rücken zu mir stand. Das war meine Gelegenheit. Ich erhob mich leise aus dem Bett und schlich mich hinter sie. Kurz darauf, als ich mich in Stellung gebracht hatte beendete sie das Gespräch und legte auf. Zu meinem Glück hatte sie keine Bildübertragung gewählt. Ansonsten hätte derjenige am anderen Ende der Leitung sofort von meinen Plänen Wind bekommen.
Aber so konnte ich das Überraschungsmoment ausnutzen und stürzte mich auf sie. Diese Belastung hielt Sarah nicht so ohne weiteres Stand und wir fielen in einem Gewirr aus Armen und Beinen zu Boden. Dort angekommen gab ich ihr mit meiner Faust noch einen festen Schlag auf den Kopf. Den Schmerzen in meiner Hand nach zu urteilen hatte ich sie gut getroffen. Nun sollten verdammt noch mal erst einmal Sterne vor Ihren Augen tanzen. So nahm ich ihr ihre Waffen ab und fesselte sie mit Klebeband, das ich im Nebenraum gefunden hatte. Da ich dachte nicht genügen Zeit zu haben kam ich sofort auf den Punkt, als sie wieder ansprechbar war: „Sag mir sofort und ohne Umschweife, wie wir hier sofort abhauen können!“ Sie schwieg. „Ich sage es dir noch ein letztes mal im guten. Sag mir wo ihr ein Auto habt, mit dem wir hier wegkommen.“ Immer noch spielte sie die Starke. Ihr Gesicht war gezeichnet von dem Trotz, den sie mir entgegenbrachte. Gut, wer nicht hören will, der muss fühlen. Ich nahm ihre Knarre, entsicherte sie und richtete sie direkt auf ihre Stirn. „Besser du sagst mir, was ich hören will, bevor ich bis zehn gezählt habe oder dein Kopf wird sich im Raum verteilen! Eins, Zwei, Drei, V...“ „Okay, ich sag es dir ja schon. Es wird dir ja eh nichts nützen. Sie werden dich finden.“ „Sag mir nun erst einmal wo ich eine Fluchkarre herbekomme, den Rest klären wir später!“ „Am Hintereingang der Halle steht der schwarze Kombi. Die Schlüssel hierzu liegen nebenan auf dem Schreibtisch.“ Ich packte sie am Arm und schleifte sie mit mir. Nachdem ich mir die Schlüssel geholt hatte begab ich mich mit ihr zum Auto. Sie wurde kurzerhand nach hinten verfrachtet und ich fuhr los. Schnellstmöglichst von hier weg.
Vor einem Park in einem C1 Distrikt hielt ich erst wieder an. Wir waren nun schon zwei Stunden direkt durch die Stadt gefahren. Ich war mir sicher hier erst einmal ein paar Antworten auf meine Fragen zu erhalten. So begab ich mich zu meinem Fahrgast nach hinten und blickte sie durchdringend an:  
„Also, was wird hier nun verdammt noch mal gespielt?“ „Von mir erfährst du gar nichts. Sie werden dich finden und dann wirst du schneller draufgehen, als du um Gnade winseln kannst.“ Sie spuckte in meine Richtung. „Na, wenn ich eh schon dem Tode geweiht bin, dann kannst du mich ja auch wenigstens einweihen!“, schrie ich sie an. Sie lächelte mir nur gehässig entgegen und machte keine Anstalten auch nur irgendein Wort zu sagen. „Gut, wir können das nun auf die leichte oder auf die schwere Art machen. Welche es im Endeffekt werden wird, wählst du.“ Ich zückte das Messer, das ich ihr in der Lagerhalle abgenommen hatte und fuchtelte damit etwas vor ihrem Gesicht herum. Plötzlich hatte meine Geisel ihre Zunge wieder gefunden: „Na gut, du kannst eh nichts mehr damit anfangen. Sie werden dich sowieso bald haben.“
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Re: FanFics
« Antworten #37 am: 12.05.03 um 20:49:51 »
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„Es geht doch Sarah. Sofern du tatsächlich Sarah bist. Nun fang an alles von vorn zu erzählen.“ „Mein Name ist tatsächlich Sarah, doch von dem Rest stimmt auch nur ein Teil. Ich bin wissenschaftliche Angestellte bei Tedron und unter anderem für das Erkennen der Auswirkungen von neuen Waffen auf den Mensch zuständig.“ „Das ist ja schön und gut, aber was hat das nun mit mir zu tun?“ „Ganz viel, du hast uns dabei geholfen eine neue Waffe zu testen. In einem komplizierten Auswahlverfahren haben wir die perfekte Testperson auserwählt. Mit unseren neuesten Studien konnten wir aus einer Vielzahl an brauchbaren Mitarbeitern denjenigen herausfiltern, der im Endeffekt auf die Mission geschickt werden sollte.“ „Oder einfach gesagt, ich habe die Arschkarte gezogen?“ „Oder so. Nun nachdem die Testperson festgelegt worden war, haben wir ihr einen Chip gekoppelt mit einem Peilsender im Kopf installiert. Der Chip sollte es uns ermöglichen das Erlebte zu verarbeiten und uns die nötigen Daten für die Entwicklung zu geben. Der Sender war dafür gedacht das Objekt wieder aufzuspüren.“ „Daher kamen also meine Kopfschmerzen.“ „Ja, genau aus diesem Grund. Unser Plan war dann ganz simpel. Wir extrahierten dich und setzten dir falsche Erinnerungen ein. So hast du dich für Bob Lee, den großen Macker der Unterwelt gehalten. Und als wir dann noch meine Entführung vorgetäuscht hatten, konnten wir dich in die Underworld locken.“ „Was verdammt noch mal ist die Underworld?“ „Bei der Besiedelung des Marses stieß man auf unterirdisch angelegte Gänge. Sie waren noch aus der Zeit, bevor irgend ein Mensch überhaupt den Fuß auf diesen Planeten gesetzt hat. Keiner weiß woher sie stammen. Doch immer wieder verschwinden Leute da drinnen und kommen vollkommen gestört und ängstlich wieder heraus. Die Technik die das bewirkt wollen wir uns zunutze machen. Eine Waffe die die gegnerischen Truppen vollkommen ängstlicht und demoralisiert ist in einem Krieg von sehr großen Nutzen. Wer so etwas verkauft wäre auf einen Schlag reich.“ „Das ist ja alles gut und schön, aber mir geht es unheimlich auf den Sack, dass ihr das ganze auf meine Kosten austragen wolltet. Nun wehre ich mich. Wie bekomme ich diesen scheiß Chip wieder aus meinem Kopf raus?“ „Ohne zu sterben gar nicht.“ „Das soll doch nun wohl ein Scherz sein oder?“ „Nein, ganz und gar nicht. Der Chip wurde extra so konstruiert, dass der Träger beim Ausbau draufgeht. Ist leider so. Reine Sicherheitsmaßnahme.“
Verdammt, nun hatte ich doch eine Menge Probleme am Hals, eine Zeitbombe im Kopf, ein Konzern, der hinter mir her war und dann natürlich Sarah, die mir bestimmt in Zukunft recht im Weg umgehen würde. Ich sollte nun wohl mit der Lösung der Probleme beginnen. Zuerst das leichteste. Wie konnte ich Sarah ohne großes Aufsehen loswerden. „Töte sie!“, es war diese schabende Stimme. Sie kam direkt aus meinem Kopf. „Töte sie, du brauchst sie sowieso nicht mehr. Sie hat dir alles gesagt.“
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Re: FanFics
« Antworten #38 am: 12.05.03 um 20:50:27 »
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Ich war eigentlich nicht mehr erschrocken über die Tatsache, was die Stimme mir vorschlug, als vielmehr darüber, dass mir der Vorschlag gefiel. Er war so einfach und unkompliziert. Doch irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los in meiner Entscheidung beeinflusst worden zu sein. Aber sei es drum. Ich fuhr den Wagen in eine dunkle, stille Ecke des C1 Distrikts. Dort angekommen begab ich mich erneut nach hinten und legte mit der Knarre auf die Wissenschaftlerin an. Ich konnte die Angst in ihren Augen sehen. Sie zitterte am ganzen Körper. Doch genau so sehr zitterte ich. Ich konnte meinen Arm keine Sekunde ruhig halten. Ich war aufgeregt. Weniger ängstlich, sondern mehr erregt. Das Zittern jedoch schien aus meinem Unterbewusstsein zu kommen. Weit weit entfernt und dennoch irgendwie spürbar. „Tu es!“, schrie die Käferstimme. „Tu es sofort. Wir müssen weg, aus der Stadt verschwinden!“ Dann überwand ich die letzte Hemmung und schoss. Die Kugel drang in ihren Kopf ein, wo sie aufpilzte und das Gehirn zu einem Muss stampfte. Sie war sofort tot.
Die Leiche schleifte ich nach in eine Seitengasse und legte sie in einen der Müllcontainer. Zum Glück war ich in einer solch schlechten Gegend. Hier interessierte es niemanden, wer wen erschoss, Hauptsache einem selbst ging es gut. Nach getaner Arbeit setzte ich mich erneut hinter das Steuer und fuhr los. Richtung Ostende der Stadt. Das öffentliche Bahnsystem konnte ich leider nicht nutzen. Es wäre zwar angenehmer gewesen mit ihm zu reisen, aber ich hätte dennoch unnötig Aufmerksamkeit auf mich erregt. Und so stellte ich mich schon auf etwa neun Stunden Fahrt bis zur Stadtgrenze ein. Auf der Fahrt flogen meine Gedanken nur so umher. Was war diese Stimme, die immer wieder zu mir sprach? Hatte sie Einfluss auf meine Gedanken und kann mich daher beeinflussen? Ich wusste es nicht, aber ich hatte vor dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Vorerst war es nur wichtiger diese verdammte Stadt hinter mir zu lassen. Hier war der Machtbereich von Tedron einfach zu stark. Vielleicht konnte ich mich im Outland um dieses Problem kümmern.
 
Auch wenn ich an der Stadtgrenze noch ein letztes mal getankt hatte reicht der Sprit nun auch nicht ewig. Ich habe es gemieden die öffentlichen Straßen zu verwenden und bin deswegen direkt in die wüste  Einöde der Outlands um Astra 19 gefahren. Ich wusste nicht wohin, hatte kein Ziel vor Augen. Irgendwo werde ich schon rauskommen sagte ich mir, doch als dann der Karren stecken blieb und ich zu Fuß weitermarschieren durfte, schien es aus für mich zu sein.  
Des Nachts, wenn ich doch etwas Schlaf erhaschte, plagten mich erneut diese Alpträume. Sie ließen einfach nicht von mir ab, egal was ich auch tun mochte. Und nun nach anderthalb Tagen anstrengenden Fußmarsch begann ich auch schon im Wachen Zustand Halluzinationen zu sehen. Wasser am Horizont. Ich hatte schon lange nichts mehr getrunken, mein Körper war wie ausgetrocknet und dennoch schleppte ich mich weiter. Schritt für Schritt. Bis ich einfach nicht mehr konnte und mich einmal mehr langsam der Dunkelheit meines Geistes widmete...
 
Erneut wachte ich vollkommen ausgelaugt nach einem Schlaf voller Alpträume auf. Ich lag in einem Bett und alles um mich herum sah nach Krankenhaus aus. Besonders der Typ im weißen Kittel, der dort stand und der sterile Geruch hatten mich neben der hässlichen Möblierung darauf gebracht.
Der Arzt sah mich mit einem freundlichen Lächeln an. Er streckte mir die Hand entgegen und sagte: „Guten Tag, mein Name ist Dr. Smith. Es freut mich, dass sie wieder unter uns weilen.“ „Wo bin ich“, entgegnete ich, ohne dass ich ihm meine Hand zur Begrüßung gab. Nun sah er etwas irritiert drein. „Sie sind hier bei uns, im Delta Komplex. Wir haben Sie direkt über uns entdeckt. Sie waren durch die Wüste marschiert und hatten wohl jeglichen Tropfen Körperflüssigkeit verloren. Deswegen haben wir sie zu uns herein gebracht und nun drei Tage lang gepflegt. Sie haben die ganze Zeit über geschlafen.“ Ich brummelte nur: „Was heißt sie haben mich über sich gefunden?“ „Na, über uns eben. Dies ist ein unterirdischer Komplex.“ Ich versuchte sofort meine Beine über den Bettrand zu schwingen. Das gelang auch ohne weiteres, doch der nächste Schritt mich aus dem Bett erheben wurde ein schweres unterfangen. Eine Schwindelattacke traf mich und so setzte ich mich wieder an den Rand. „Sie sollten sich nicht überanstrengen. Wir sorgen schon für ihr Wohl.“ „Das befürchte ich ja. Wissen sie, ich habe vorerst die Schnauze gestrichen voll von Aufenthalten unter der Erde.“ „A... Aber, ich kann Sie nicht gehen lassen.“ „Warum?“, giftete ich ihn an. „Weil wir noch etwas in ihrem Kopf entdeckt haben.“
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Re: FanFics
« Antworten #39 am: 12.05.03 um 20:51:37 »
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„In meinem Kopf? Was haben sie gefunden?“, plötzlich packte mich doch eine gewisse Neugier. Vielleicht konnte ich ja hier mein Chip-Problem lösen. „Etwas, nun ja, außergewöhnliches...“ „Jetzt sagen sie es schon frei heraus oder soll ich noch drei Tage schlafen, bis sie soweit sind?“ „Gut, also wir haben in ihrem Kopf einen Chip gefunden.“ „Das ist ja wunderbar! Können sie ihn gefahrlos entfernen?“ „Nein.“ Wut stieg in mir auf. Diese verdammten Ärsche von Tedron hatten mich also vollkommen unter Kontrolle. Aber so spielt man nicht mit mir. Ich packte die Vase mit Blumen, die neben mir auf dem Nachttisch stand und warf sie so schwungvoll wie es ging an die Wand. Na ja, sie flog nicht gerade schnell auf die Wand zu, denn dafür hatte mir einfach die Kraft gefehlt... Aber als sie auf dem Boden aufschlug war sie auch kaputt und das ist doch die Hauptsache.
„Weswegen können sie das Teil nicht rausoperieren?“ „Da gibt es ein Problem. Um den Chip hat sich eine Art dunkle Wolke, die jedoch auch zugleich flüssig scheint, gelegt. Wir wissen noch nicht was es ist, gehen jedoch stark von einem Tumor aus. Selbst wenn wir ihn in dieser Art noch nie gesehen haben. Diese Mutation scheint sich relativ stark mit ihrem Gehirn verbunden zu haben. Wir wissen nur noch nicht warum.“ Oh verdammt nochmal, war das etwa ein Andenken aus der Underworld, das ich da mitgenommen hatte? Super, es musste ja auch alles schief gehen. Ich war noch in Gedanken, als ich erneut die schabende Stimme in meinem Kopf hörte: „Nimm ihn als Geisel und hau hier ab!“ Dieser Satz wurde immer und immer wiederholt. Ich hörte ihn so oft, dass ich dachte, es wären meine eigenen Gedanken und so beschloss ich genau das zu tun.  
Ich weiß zwar nicht, wo ich plötzlich die Kraft dazu her hatte, doch ich schwang mich aus dem Bett, griff nach einer Vasenscherbe und packte Blitzschnell den Doktor am Arm. Nachdem ich ihn so hatte drehte ich ihn um die eigene Achse um ihm meinen Arm kraftvoll um die Brust zu legen. Die andere Hand hielt die Scherbe bedrohlich an seinen Hals. „So mein Lieber. Jetzt tust du besser was ich sage. Wir gehen jetzt langsam nach Draußen. Dort gibst du einer Schwester den Auftrag meine ganzen Sachen in einen vollgetankten Wagen zu packen. Dazu soll sie noch Verpflegung für etwa eine Woche und ein paar Kanister mit Treibstoff mitgeben. Danach machen wir einen Ausflug ins Outland. Na, hast du schon Reiselaune bekommen.“ Dem Arzt stand der kalte Angstschweiß auf der Stirn. Er war stocksteif geworden, doch er nickte leicht. Irgendwie war die Ironie schon großartig. Innerhalb weniger Tage bin ich nun vom Entführten zum Entführer geworden. Es fühlte sich jedoch großartig an. Ein Gefühl der Macht sozusagen...
Wir bewegten uns nach draußen. Ich achtete immer darauf, dass mein Rücken durch die Wand geschützt war. Vor mir hatte ich den Doktor als Schutzschild aufgebaut. So tasteten wir uns den Gang entlang. Dieser sah so unpersönlich und steril aus, wie man es von einem Krankenhaus gewohnt war. Als wir nun auf eine Schwester trafen riss sie die Augen auf und wollte zu schreien beginnen. „Halts Maul du Schlampe“, warf ich ihr entgegen. „Hör dir lieber an, was dir Dr. Smith zu sagen hat.“ Stotternd gab er ihr die Anweisungen durch, die ich ihm zuvor diktiert hatte. Sie nickte aufgeregt. Eine blasse Gesichtsfarbe hatte sich bei ihr eingeschlichen. Danach eilte sie los.
„So Doc nun führ mich mal dorthin, wo wir nachher unser Präsent in Empfang nehmen können. Wir stolperten durch Gänge und passierten auch die ein oder andere Wache. Manche versuchte uns aufzuhalten, aber eine kurze Andeutung, dass ich dem Arzt die Kehle aufschlitzen konnte, besänftigte diese Helden zumeist. Einer Wache konnte ich sogar noch die Knarre abschwatzen. Endlich wieder etwas nach meinem Geschmack. Wir fuhren mit einem Lift mehrere Ebenen nach oben, wie es schien bis knapp unter die Marsoberfläche. Hier war der Fuhrpark untergebracht. Er bestand zum größten Teil aus kleinen Buggys, doch das konnte ich heute nicht gebrauchen. Und so suchte ich mir einen etwas größeren Jeep aus, der mir dienlich sein würde. Dieser wurde auch prompt beladen. Mit gezogener Waffe drückte ich den Arzt durch die Beifahrertür auf den Fahrersitz, um nicht einen Moment meinen Trumpf zu verlieren. Ich sagte ihm, dass er nun gefälligst losfahren soll. Niemand wagte es uns aufzuhalten. Das war auch gut so. Wir fuhren durch eine Rampe nach oben an die Oberfläche und ich bedeutete dem Doktor einfach geradeaus weiterzufahren.
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Re: FanFics
« Antworten #40 am: 12.05.03 um 20:51:55 »
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Als wir etwa eine Stunde unterwegs waren und ich keine Verfolger erkennen konnte, wies ich ihn an, dass wir nun eine kleine Pause einlegen würden. Etwas die Beine vertreten. Er stieg zuerst aus. Ich nahm noch meine Utensilien an mich und wollte auch gerade nach Draußen, als sich die Stimme wieder in meinem Kopf meldete. „Wir brauchen ihn nicht mehr. Lass ihn hier.“ Diesmal gab es keine Wiederholungen, jedoch gefiel mir die Idee einen Menschen in den sicheren Tod zu schicken. Was soll es auch? Er hatte es verdient. Er war es, der mich wieder unter die verdammte Marsoberfläche gebracht hatte. Das genügte als Ausschlag. So schwang ich mich hinter das Steuer, startete den Jeep und fuhr los.
Ich konnte noch im Rückspiegel erkennen, dass der Arzt mir mit winkender Hand hintererhetzte und irgendetwas zu rufen schien. Aber das fand ich eher komisch. Ich hatte ihn besiegt. Ein Gefühl des unheimlichen Erfolges erfüllte mich. Und so fuhr ich weiter. Später legte ich meine normalen Klamotten und meine Ausrüstung wieder an.  
Ich fuhr gemächlich Tag für Tag einfach geradeaus weiter. Zumindest bin ich der Überzeugung, dass ich geradeaus fuhr. Des Nachts schlief ich mehr schlecht als recht, aber das war egal. Ich war frei.
 
„Etwa eine Woche später traf ich dann dich.“, der Mann am Steuer sah schon alt und müde aus. Das wunderte sie auch nicht, nachdem was er ihr erzählt hatte, hatte er einiges erlebt. Sie wunderte sowieso, dass er als Buchhalter soviel aushielt.
Ihr Name war Eva und lebte hier draußen in einer Outlandsiedlung. Sie war auf den Weg zu Astra 13 gewesen, um dort neue Nahrungsvorräte zu kaufen. Leider war ihr unterwegs das Auto unterm Hintern verreckt und so stand sie da. Zum Glück kam genau zu diesem Augenblick der Jeep vorbei. Der ältere Herr hinterm Steuer war sofort bereit sie mitzunehmen und sie in Astra 13 abzusetzen. Nachdem sie ihn gefragt hatte, wie er denn hierher kam, erzählte er ihr seine Geschichte. Irgendwie eine fantastische und unglaubliche Geschichte, wenn man das so bedenkt.
Sie wandte sich wieder an ihn: „Und, hast du die Stimme erneut gehört?“ Er dachte kurz nach, bevor er ihr sagte: „Ja, das habe ich. Sie sagte mir, dass ich mein altes, falsches Leben abstreifen könnte, wenn ich nur irgend jemanden meine Geschichte erzählte.“ „Und war diese Aussage denn wahr?“ „Ja, das war sie.“ „Welches war denn die falsche Geschichte. Bist du nun Bob Lee oder Brad Austin?“ „Keiner von beiden. Denn beide sind schwach, ich jedoch bin stark. Ich erkannte, dass die Stimme wohl aus meinem Unterbewusstsein selbst kam. Sie musste jedoch nur befreit werden. Nun fühle ich mich gut.“ „Wie oft hörst du denn die Stimme noch?“ „Hmmm... eigentlich in letzter Zeit immer öfter. Jetzt zum Beispiel meldet sie sich wieder zu Wort.“ Auf seinem sonst so steinernen Gesicht hatte ich ein Lächeln eingespielt. „Ehrlich, was sagt sie denn?“, unruhig rutschte sie auf ihrem Sitz hin und her. Ihr war etwas mulmig zumute.
Schnell griff er in seine Jackeninnentasche und zog seine Magnum heraus. Er richtete den Lauf auf ihre Stirn und drückte ab. „Sie sagte, dass ich dich nicht mehr benötige...“ Er öffnete die Beifahrertür und stieß die Leiche hinaus. Er hatte von ihr bekommen, was er wollte. Nun war sie nutzlos.
So fuhr er weiter in Richtung Astra 13. Vielleicht konnte er dort sein neues Leben beginnen. Als er die Astra so am Horizont aufragen sah, fiel ihm ein Lied ein, das er nun schon länger nicht mehr gesungen hatte. Aber nun stimmte er es erneut an. Es schien ihm irgendwie passend:
 
„Süße Heimat Astra 19.
Bist erbaut aus Stahlbeton.
Süße Heimat Astra 19.
Unser Blut färbt deinen Himmel rot.
...“
 
 
(c) 2001 Christian Dodel
(c) Astra 19 by Christoph Maser
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Kari
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Re: FanFics
« Antworten #41 am: 13.05.03 um 13:56:15 »
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Aha...
 
So hab meine Geschichte jetzt weitergeführt ! Nur noch ein bisschen...Dann Fertisch !
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Dr.VollKornBrot
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Re: FanFics
« Antworten #42 am: 13.05.03 um 20:05:35 »
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Hier gibts vieleZelda-Fan-Fics!
Was sagt ihr dazu:
« Zuletzt bearbeitet: 13.05.03 um 20:08:57 von Dr.VollKornBrot » gespeichert

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Re: FanFics
« Antworten #43 am: 12.08.03 um 18:09:07 »
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Hab hier was altes auf meiner harddisk ausgegraben. Nen Hintergrund eines meiner P&P-DSA-Chars, aus der zeit, als ich mit vorliebe psychische Wracks spielte Wink
Hat zwar mit KS nur insofern zu tun, als dasses dsa auch auf PC gab, aber wat solls ;P
 
„Schon wieder einer dieser Empfänge!“. Mit einem Lächeln schüttelte ich den Kopf. - „Du weißt doch, dass ich es mir fast nicht mehr leisten kann, ohne die Prinzessin aufzutauchen“, entgegnete Ernesto mit verschmitzter Miene. - „Ach komm, nenn mich nicht so. Jeder tut es. Aber dieser Name macht keinen Sinn. Schwertprinzesschen. Ich bitte Dich! Das eine ist schlichtweg falsch, das andere eine Anmassung. Und beides zusammen eine Übertreibung sondergleichen.“ – „Nun hab dich nicht so, was ist daran falsch? Du bist auf dem Wege, zur besten Soldatin zu werden, die das Reich je hatte. Geniesse es einfach. Begabung im Umgang mit der Waffe, ein Verstand, der seinesgleichen sucht, und ein unbändiger Wille. Die Leute kennen dich, viele bewundern dich. Und ausserdem...“ Ernesto setzte kurz ab, ich runzelte die Stirn, ahnte was nun –wie schon so oft – kommen mochte „...bist Du ein guter Mensch!“.  
Wiederum schüttelte ich den Kopf. Ich mochte es nie, wenn man mich so bezeichnete. Wozu auch? Ich tat immer das, was ich für richtig hielt. Begegnete denen mit Freundlichkeit und Respekt, die es verdienten, achtete die Gebote der Zwölfe wo ich nur konnte, half denen, die meine Hilfe benötigten – sei es dem Bettler auf der Strasse, oder auch nur dem Stallburschen, der sich beim Satteln eines Pferdes übernahm. Oder meiner eigenen Mutter, wenn sie Beistand brauchte, gleich ob wegen irgendwelcher kleinen Machtkämpfe unter den Magiern ihrer Gilde, der gelegentlichen Rangeleien und Intrigenspielchen, die in der ‚gehobenen vinsalter Gesellschaft‘ nun einmal üblich waren, dem Verlust ihres Kindes vor einigen Monaten – kein Wunder in ihrem Alter – oder auch nur wenn in ihrer Bibliothek einmal wieder Unordnung herrschte. Es war einfach richtig, das zu tun; hierfür Bewunderung zu bekommen... widerte mich fast schon an, obgleich es für die ach so feine Vinsalter Gesellschaft mit all ihrer Heuchelei eine Ausnahme darstellen mochte - aber was kümmerten mich schon ‚diese Kreise‘? Und ich war ehrlich. Ebenfalls etwas, für das ich mancherorts hinter vorgehaltener Hand Misgunst erntete. Aber was sollte mich darum scheren? Schliesslich war es richtig, was ich tat. Für mich.  
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Re: FanFics
« Antworten #44 am: 12.08.03 um 18:10:14 »
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„Du weißt, wie ich es meine. Und du weißt, dass es richtig ist!“ Ernesto lachte (Die Bezeichnung Vater hatten wir schon seit Jahren abgeschafft. Schliesslich waren wir Menschen. Nicht mehr und nicht weniger.). Ich erwiderte dieses Lachen. Er hatte ja recht. Aus seiner Sicht. Und ich widersprach ihm nur ungern, dafür mochte ich ihn einfach zu sehr. Ein Verhalten, dass weder ehrlich noch aufrichtig war, aber es erfüllte seinen Zweck: Ihn glücklich zu machen.  
Zudem wusste er längst nicht alles über mich. Dass ich den angesehenen Lehrmeister Rondrigo di Tessilamajes im Kampf mit dem Florett besiegte, erfüllte ihn mit Stolz, schliesslich ist ein solcher Erfolg nicht jedermann zuteil. Und schongleich nicht jedermanns Tochter (obgleich es mir selbst wenig bedeutete, wozu auch? Es war eben einfach so). Über die gelegentlichen Liebesnächte, die ich mit Rondrigo danach verbrachte, schwieg ich mich dann doch lieber aus. Ich sah einfach keine Notwendigkeit darin, irgendwem – auch nicht Ernesto – darüber zu berichten. Ebenso wusste er wenig davon, dass Vestissya di Cayano, eine Edle aus der Provinz, die mir all das, was mir nie wirklich etwas bedeutete, neidete, einen regelrechten Hass auf mich entwickelte und mich immer wieder vergeblich in Schwierigkeiten zu bringen versuchte - gleich ob innerhalb der Akademie oder in der ach so feinen horasischen Gesellschaft. Sie war schliesslich harmlos, und wozu Ernesto unnötig Sorgen bereiten? Und dass ich für die Gesellschaft, zu der meine Familie gehörte und für deren Zugehörigkeit Ernesto wie Mutter viel investierte, nie viel übrig hatte, wusste Ernesto. Und ich gönnte es ihnen. Es war ihnen wichtig, warum auch immer. (Und im Gegensatz zu all jenen, die ohne Leistung dort hineingeboren wurden, haben sie es sich erarbeitet.) Auch wenn er die ganzen Ausmasse meiner Abneigung weder kannte noch verstehen konnte. Dass ich mich lieber mit dem einfachen Volk abgab, weil es mir einfach ehrlicher und aufrichtiger erschien als dieses verlogene und heuchlerische adlige Pack, akzeptierte er. Und ich respektierte die Tatsache, dass ihm dieses Pack viel bedeutete.  
Wie auch immer, ich fügte mich Ernesto, und begleitete ihn – wie jedesmal – auf diesen Empfang. Und heuchelte, soweit es nötig war, das hübsche, anständige und begabte Prinzesschen vor. Wie jedesmal. Bis zum Abschluss der Akademie waren es schliesslich nur noch wenige Wochen. Und wenn der Trubel um meine von allen erwarteten „sensationellen Erfolge“ vorüber war, sollte ich endlich meine Ruhe haben. Und mich dem widmen können, was mir wichtig war. Dem Leben. Dem Reich und den Zwölfen zu dienen. Und dem, was ich als selbstverständlich empfand. „Ein guter Mensch zu sein“. Zumindest nennen es die meisten so, was auch immer die wirklich richtige Bezeichnung dafür war.  
 
 
 
„Pass auf, dass du nicht vom Pferd stürzt. Es wäre doch schade um die Karriere in der Armee, wenn dir so kurz vor der Abschlussprüfung etwas zustösst!“ Das waren Vestissyas beiläufig gesagte Worte, nachdem ich Rondriane sattelte und losritt. Ich hatte mich an die Sticheleien, die sie bisweilen auf mich losliess, gewöhnt. Und ignorierte sie. Wie immer. Vestissya war der beste Beweis dafür, dass ich Recht hatte in meiner Meinung über das gehobenere Volk. Und sie war harmlos. Heuchelei und Argwohn, das waren die Eigenschaften, die sie auszeichneten. Woher diese kamen – ich weiss es nicht. Das einzige, was ich wusste, war, dass sie harmlos war. Und erfolglos in ihren Bemühungen. Das heisst: Ich wusste, was sie bis zu diesem Zeitpunkt war.  
Ich ritt los. Es war ein warmer Tag Anfang Rondra.
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